Ich bin Aria, die eher ruhige von uns beiden, doch zusammen mit meiner Schwester Roxi nehmen wir unsere Aufgabe als Mäusejägerinnen sehr ernst. Wobei „wir“ hier eigentlich „Roxi“ heißt – sie ist die unangefochtene Expertin. Regelmäßig schleppt sie unterwegs eine Maus an, stolz wie eine Löwin mit ihrem erlegten Zebrasteak.
Das Problem ist nur: Manche dieser Mäuse sind… nun ja… noch quicklebendig, wenn sie bei uns ankommen. Einige nutzen dann die Gelegenheit und verschwinden durch winzige, bodennahe Ritzen ins Innere des Wohnmobils – vermutlich auf der Suche nach Minibar und Zimmerservice.
Und dann passiert das, was unsere Menschen nur „den Duft des Grauens“ nennen. Einmal roch es so lange und so schlimm, dass die Menschen tagelang geschrubbt und geputzt haben – bis die Pfoten weh taten – nur um am Ende den verirrten, leider verendeten Mäuse-Gast zu finden. Ich selbst habe mich in dieser Zeit auf das Wesentliche konzentriert: aus sicherer Entfernung zuzuschauen und nicht im Weg zu liegen.
Seit diesem besonders gründlichen Frühjahrsputz haben die Menschen alle kleinen Ritzen, Spalten und sogar die Heizungsöffnungen mit Gittern gesichert. Jetzt ist es für Mäuse deutlich schwerer, sich unbemerkt bei uns einzunisten.
Seitdem reisen wir viel entspannter – Roxi kann weiterhin Mäuse fangen, aber die kleinen Gäste müssen sich jetzt wohl einen anderen Unterschlupf suchen. Und ich? Ich genieße lieber die Ruhe, den Ausblick und mein gemütliches Leben an Bord.






